Americká 66/39, 351 01 Františkovy Lázně, Tschechische Republik

Kultur

Project Info

Project Description

BOŽENA NĚMCOVÁ THEATER
Theater wurde in Franzensbad schon kurz nach seiner Gründung gespielt, zu diesem Zweck diente damals die so genannte ‚Theaterbude‘, ein schlichtes Wirtschaftsgebäude, das in der Libušina-Straße gleich hinter dem Gesellschaftshaus stand. Als das Egerer Stadtamt die Pacht dieses Gebäudes aufkündigte, mussten sich die Franzensbader ihre eigene Bühne bauen, die sie dann 1868 auch feierlich mit der Operette ‚Die schöne Galathée‘ von Franz von Suppé eröffneten. Im Jahre 1928 wurde der ursprünglich klassizistische Bau von Grund auf neu errichtet, wobei die Außenwände des alten Theaters als Fundament der neuen Bühne und des Zuschauerraumes dienten, die mit einem neuen Gebäudemantel umbaut wurden. In dieser neuklassizistischen Gestalt dient das Theater bis heute seiner Bestimmung.
Das Theater hat ein festes Laientheater-Ensemble, dessen neuzeitliche Geschichte bis in das Jahr 1946 zurückreicht, als es offiziell unter dem Namen Lucerna vom Landesnationalausschuss in Prag registriert wurde. Seither hat es viele Blütezeiten erlebt (außer der Misere in der zweiten Hälfte der 50er Jahre) und ist zu einem wichtigen Teil des Franzensbader Kulturlebens geworden. Im Theatergebäude siedelt zudem auch das Städtische Kulturzentrum MKS (Městské kulturní středisko Františkovy Lázně), eine von der Stadt gegründete und subventionierte Organisation. Das Städtische Kulturzentrum organisiert zahlreiche gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen und ist somit einer der Eckpfeiler des Kulturlebens in der Stadt.

KOLONNADENKONZERTE
Nicht wegzudenkender Bestandteil des Franzensbader Kulturlebens sind die sommerlichen Kulturveranstaltungen in den Pavillons und Parks, allem voran die Kolonnadenkonzerte. Am eliebtesten sind die Kurkonzerte, die im Pavillon im Stadtpark oder vor dem Gesellschaftshaus erklingen.

GALERIE BRÖMSE
Diese Galerie wurde im Jahre 2003 als gemeinnützige Gesellschaft gegründet. Sie widmet sich der Konzipierung und Realisierung von Ausstellungsprojekten. Die Galerie knüpft an das geistige und künstlerische Vermächtnis von August Brömse, eines Grafikers, Malers und Professors an der Akademie der bildenden Künste in Prag an, der 1873 in Franzensbad geboren wurde.
Die Ausstellungen und sonstigen Aktivitäten finden in mehreren renommierten Franzensbader Ausstellungsräumen statt. In der Straße Poštovní Nr. 10 befindet sich der sog. KLEINE AUSSTELLUNGSSAAL, wo sich auch der Eingang zum Ausstellungsraum ŠVÝCARSKÝ DVŮR (SCHWEIZER HOF) befindet, die MALÁ GALERIE TŘI LILIE (KLEINE GALERIE DREI LILIEN) hat ihr Domizil im Atrium des Hotels Tři lilie (Drei Lilien) gefunden. Zur ständigen Exposition der Galerie gehört unter anderem auch ein Keramikmodell der Stadt, das im Haus ‚Beseda‘ an der Ecke der Straßen ‚Narodní‘ und ‚Ruská‘ ausgestellt ist.

GESELLSCHAFTSHAUS FRANZENSBAD
Was könnte den Genius loci von Franzensbad besser repräsentieren, als sein grandioses Gesellschaftshaus. Der klassizistische Bau des großen Saales und Hauptgebäudes stammt aus der Feder von Ing. Rothhesel aus Brandýs nad Labem, des Baumeisters des neu gegründeten Heilbades. Augenzeugen wissen zu berichten, dass der Saal in seiner Pracht und Schönheit alle ähnlichen Bauten in den umliegenden Bädern in den Schatten stellte. 1877 wurde ein Renaissancesaal angebaut, der dem Gesellschaftshaus sein heutiges Aussehen verlieh. Das Haus spielte die Rolle eines gesellschaftlichen und kulturellen Zentrums, in dem alle Kurgäste an einer gemeinsamen Tafel zu Mittag oder Abend zu speisen pflegten, wo man seine Freizeit am Billardtisch verbrachte oder sich auf grandiosen Bällen oder Tanzvergnügen amüsierte. Dieser Rolle wird das Gesellschaftshaus bis in die Gegenwart gerecht, denn auch heute finden hier das ganze Jahr über zahlreiche gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen statt.

STADTBIBLIOTHEK
Die Geschichte der Franzensbader Bibliothek reicht bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Eine erste schriftliche Erwähnung von 1846 stammt von keiner Geringeren als von Božena Němcová, die in ihren ‚Briefen aus Františkovy Lázně‘ schreibt: „…Auch eine Leihbücherei und einen Lesesaal gibt es hier…“ Ab 1960 siedelte sie in der Dr. Pohorecká-Straße, nach 2009 fand sie ihr Domizil in der Straße Dlouhá, gleich neben dem Städtischen Museum. Die agile Bibliothek organisiert das ganze Jahr über viele Veranstaltungen für große und kleine Leser, auch das öffentliche Internet steht hier zur Verfügung.

STÄDTISCHES MUSEUM IN FRANZENSBAD
Die Geschichte des Museums begann im Jahre 1912, als eine hiesige Bürgervereinigung die Einwohner von Franzensbad zu Spenden historischer Gegenstände zugunsten eines künftigen Museums aufrief. Diese Initiative wurde auch vom damaligen Franzensbader Bürgermeister Eugen Loimann unterstützt, der im Juni 1913 die ganze Angelegenheit der Zuständigkeit der Stadt unterstellte, was der offiziellen Gründung des Stadtmuseums gleichkam, das fortan im Kurhaus Aeskulap in der heutigen heute Straße Americká siedelte. Nach dem Ende des I.Weltkrieges nahm sich der namhafte Heimatforscher Alois John der Leitung des Museums an, der in den 30er Jahren neue Ausstellungsräume hinzugewann und die Sammlungen in ein wirkliches Museum umwandelte. Im II. Weltkrieg wurde das Museum aufgelöst und die Sammlungen verschwanden. Erst 1957 begann man wieder, museale Gegenstände zu sammeln und im Jahre 1961 zog das wiedererstandene Museum in die Dr. Pohorecký- Straße Nr.17 um. Im Oktober 2008 zog das Museum noch einmal um, diesmal in ein rekonstruiertes Gebäude – das ehemalige „Feuerwehrhaus“ in der Straße Dlouhá Nr. 194 in der Nähe des Schwanenteichs. Das Museum beherbergt eine ständige Ausstellung, die Einblick in die Geschichte des Heilbades seit der Entdeckung der Franzensquelle, in seine seine Architektur und in die Geschichte der balneologischen Heilmethoden gewährt, eine Abteilung ist auch der Geschichte der Pharmazie gewidmet. Man bekommt die Originalstatue des Franzel aus dem Jahre 1912 zu sehen, weitere Abteilungen sind namhaften Persönlichkeiten von Franzensbad oder auch der Geschichte der Mineralquellen gewidmet. Das Museum verfügt heute über ca. 7000 Sammlungsgegenstände.

Außer dem Gebäude des Städtischen Museums selbst bewahrt auch seinen Filiale Burg Seeberg interessante Exponate auf, die in Ostroh, einem nur 5 km hinter Franzensbad in Richtung Aš liegendem Ort, steht. Die derzeitige Ausstellung stellt die Entwicklung der Innengestaltung und Möblierung im Laufe des 19. Jahrhunderts vor (Empire, Biedermeier, Zweites Rokoko, Neugotik, Chippendale), außerdem sind eine Schwarzküche, Intarsienmöbel aus dem Barock und Rokoko, die Ausstellungen‚ Egerländer Landleben im 19. Jahrhundert‘ (Ethnografie) und ‚Geschichte und Gegenwart der Porzellanherstellung‘ zu besichtigen. Der ehemalige Rittersaal dient heute als Trausaal.

Herausgeber © Stadt Franzensbad im Jahre 2011.
Die offizielle Website von Františkovy Lázně finden Sie hier.